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Funeral: From These Wounds (Review)
Artist: | Funeral |
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Album: | From These Wounds |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom |
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Label: | Tabu/Soulfood | |
Spieldauer: | 57:32 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
FUNERAL aus Norwegen sind gezeichnet von gestorbenen und ausgestiegenen Mitgliedern. Ende 2006 ist nur noch Drummer Anders übrig, und über die ausführenden Organe auf ihrem neuen Album ist nirgends etwas in Erfahrung zu bringen. Frode Forsmo heißt mittlerweile der Sänger, und Eingeweihten dürfte er von Minas Tirith bekannt sein (höre den „A Gathering of 8 Norwegian Prog Metal Bands“-Sampler). Der Sonnenseite des Lebens war die Gruppe nie verschrieben; nach dem kürzlichen Tod ihres tonangebenden Gitarristen ist sie es erst recht nicht.
„From These Wounds“ bietet zähe Traurigkeit in langen Stücken mit sinfonischen Anklängen, vergleichbar mit My Dying Bride ohne Wurzeln im Death Metal. Hinzu kommen mit Akustikgitarren und atmosphärischen Spitzfindigkeiten wie Gewitter- und Regengeräuschen weitere bezeichnende Elemente des eher am Gothic Metal als Traditionsdoom angelehnten Genres. Frode Forsmo klingt leider, als habe er beständig etwas im Mund, das ihn an klarer Artikulation hindert. Nur selten kann er das Undurchsichtige seiner Stimme mit Dringlichkeit aufhellen. Die behäbige Musik mag jedoch ihren Teil zu dieser Gleichförmigkeit beitragen.
Dynamik ist gleichwohl vorhanden, wenn in „This Barren Skin“ die wuchtigen Riffs etwas zackiger gespielt werden und sich mit stillen gesangsorientierten Parts abwechseln. Insgesamt geschieht instrumental aber zu wenig Aufhorchenswertes; vielmehr schrecken die heftigen Riffs den Hörer allein durch ihre sonische Qualität nach der immer wieder einkehrenden Ruhe aus der Lethargie auf, nicht durch ihre Originalität. Ferner variieren FUNERAL das Tempo so gut wie gar nicht, was für eine gute Stunde Musik ohne große Widerhaken schlicht zu wenig ist.
Natürlich soll hier alles deprimierend sein, doch einen Ruck vermisst man trotzdem – nicht weil die Band weinerlich wäre, sondern wegen ihre scheinbaren Gleichgültigkeit den bekundeten Gefühlen gegenüber. Sie gibt sich ihrem Schicksal hin und ist demnach weniger Das Tropfen von Tränen als warmes, zähfließendes Blut am der Grenze zur Gerinnung. Dem Eindruck, einem Album unter vielen zu lauschen, entsprechen auch zu abrupte Songenden (die Mogelpackung des Fadeout) und die Hookarmut der aneinandergereiht wirkenden Kompositionen. Die Frequenz der greifbaren Momente nimmt mit zunehmender Spielzeit ab – es bleibt die durchweg gleiche, dunkle Stimmung, in der alle Unterschiede verwischt werden.
FAZIT: FUNERAL bedienen einseitige Gefühle. Sie sind nicht im wörtlichen Sinn FUNERAL Doom und folglich setzen noch auf erkennbare Songs, doch diese sind weniger begeistert zu hören als zusammengesunken über sich ergehen zu lassen. Wem dies gefällt: bitte! - My Dying Bride und vor allem Solitude Aeternus erfüllen die Möglichkeiten dieser Stilistik aber aktuell wesentlich besser.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Barren Skin
- From These Wounds
- The Architecture Of Loss
- Red Moon
- Vagrant God
- Pendulum
- Saturn
- Gesang - Frode Forsmo
- Schlagzeug - Anders Eek
- From These Wounds (2007) - 7/15 Punkten
- Oratorium (2012) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
Malte
gepostet am: 15.08.2021 User-Wertung: 12 Punkte |
Mich persönlich beeindruckt dieses Album immer wieder. Vor allem die Songs "The Architecture of Loss", "Breathing through you" und "Saturn" haben es mir besonders angetan. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen, dass dieses schwerverdauliche Album nur wenigen gefällt, wie es bei Funeral-Doom ja nicht selten der Fall ist. |